Jahresbericht 2024

Ein starkes Netzwerk für die Arbeitsintegration

Damit Menschen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung ihren Platz in der Arbeitswelt finden, braucht es engagierte Unternehmen. Viele Arbeitgebende wissen jedoch nicht, wann und wie die IV-Stelle Kanton Bern sie dabei unterstützen kann. Um diese Lücke zu schliessen, sind wir im Jahr 2024 aktiv auf Unternehmen zugegangen.

Impression des Arbeitgeberanlasses der IV-Stelle Kanton Bern im Januar 2025.

In Zusammenarbeit mit dem Handels- und Industrieverein HIV, dem Verband Gastro Bern und dem Rotary Club Langenthal haben wir fünf regionale Frühstücke bzw. Mittagsveranstaltungen für rund 230 Arbeitgebende organisiert. An diesen Anlässen konnte anhand konkreter Praxisbeispiele das IV-Verfahren und die möglichen Unterstützungsmöglichkeiten der Invalidenversicherung aufgezeigt werden. Die Veranstaltungen dienen aber auch dem Austausch zwischen den Arbeitgebervertretungen, Geschäftsführenden und den Eingliederungsspezialistinnen und –spezialisten der IV-Stelle Kanton Bern. Hier konnten wir den Puls der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber fühlen und ihre Bedürfnisse besser erkennen. Diesen wertvollen Austausch führen wir auch in den kommenden Jahren fort und sind froh, auf die Kooperation mit den Arbeitgeberverbänden, insbesondere dem HIV, zählen zu dürfen.

Gemeinsam – mehr als ein Schlagwort
Seit zehn Jahren organisieren wir gemeinsam mit den Berner Arbeitgeberverbänden eine grosse Veranstaltung für Arbeitgebende. Der Anlass am 22. Januar 2025 stand unter dem Titel «Arbeitsintegration: Gemeinsam schaffen wir Chancen!». Das Wort «Gemeinsam» war dabei nicht nur ein Titel, sondern ein zentrales Element der Veranstaltung. Dieses Jahr fand sie zusätzlich in Kooperation mit der Suva, dem Amt für Integration und Soziales sowie dem Amt für Arbeitslosenversicherung des Kanton Berns statt. Rund 500 Personen folgten unserer Einladung.

Die Veranstaltung bot den Gästen die Möglichkeit, sich über die Unterstützungsmöglichkeiten der verschiedenen Institutionen zu informieren. Gleichzeitig wurden die Schnittstellen und Übergänge zwischen den Institutionen aufgezeigt, die den Arbeitgebenden das Leben zum Teil sehr schwer machen. Im Gespräch zwischen Jérome Cosandey vom Think Tank Avenir Suisse und Astrid Wüthrich vom Bundesamt für Sozialversicherungen BSV wurde deutlich, dass sich unternehmerischer Erfolg und soziale Nachhaltigkeit ergänzen und bedingen. Auch die Arbeitgebenden wurden aktiv in die Veranstaltung einbezogen: Einerseits indem sie via Smartphone laufend Fragen und Kommentare eingeben konnten. Andererseits berichteten mehrere Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber von ihren Erfahrungen und zeigten auf, welche Chancen und Herausforderungen sich bei der Integration von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen ergeben. Der anschliessende Apéro bot zusätzlichen Raum für den Austausch - unter anderem an verschiedenen Marktständen, wo die Teilnehmenden direkt Fragen stellen konnten.

Eine besondere Zusammenfassung der Veranstaltung wurde von Michael Meier erstellt. Der Visualisierer hielt während der Referate die wichtigsten Informationen auf einer grossen Leinwand visuell fest. Das half den Teilnehmenden, die Inhalte besser zu erfassen und zu verarbeiten.

Die Arbeitgebenden als Schlüssel
Durch diese Zusammenarbeit möchten wir sicherstellen, dass Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um nach einer gesundheitlichen Krise wieder im ersten Arbeitsmarkt Fuss zu fassen. Umgekehrt können die Unternehmen davon profitieren, dass sie mit einer erfolgreichen Eingliederung engagierte, kompetente und loyale Mitarbeitende gewinnen können. Die IV-Stelle Kanton Bern unterstützt die Unternehmungen sehr gerne darin, wertvolle Fachkräfte zu gewinnen und dabei die soziale Nachhaltigkeit zu stärken.

Bild: Michael Meier - Denkpinsel®